Flora der Toskana
Wer beim Gedanken an die Flora der Toskana sofort an sanfte Hügel und einsame Gehöfte denkt, kann sich sicherlich nur schwer vorstellen, dass die gesamte Toskana ursprünglich einmal dicht bewaldet war; überall wuchsen entsprechend der Höhenlage Eichen, Buchen und Tannen, die jedoch schnell den Beilen der Menschen zum Opfer fielen. Auf den nun kahlen Stellen bildete sich mit der Zeit die Macchia aus, zu einem großen Teil also immergrüne kleine Büsche mit ledrigen Blättern. Im Frühling ist die Macchia ein einziges riesiges Blütenmeer; zudem verströmen Pflanzen wie Lorbeer, Salbei, Erdbeerbaum, Wacholder, Pistazie usw. einen wunderbar feinen, sehr aromatischen Duft.
Seit dem 20. Jahrhundert versucht man relativ erfolgreich, einige Teile der Toskana wieder aufzuforsten, vor allem Gebirgslandschaften wie der Appenin werden mit Buche, Ahorn, Esche, Tanne, Fichte oder Lärche bepflanzt. In den Küstenebenen findet man mittlerweile neben Kiefern und Pinien auch Eukalyptusbäume und Pappeln.
Genau genommen ist das, was uns so an der Toskana fasziniert, eines der größten Verbrechen der Menschheit gegen die Natur: Das Bild, das sich uns heute darstellt, die einsamen Gehöfte auf den Hügeln, die Weinberge, die Olivenplantagen – all das ist eine künstlich geschaffene Agrarlandschaft, die die eigentliche Flora ersetzt. Nur die Macchia sucht sich ihren Weg und wuchert auch dort, wo Menschen wohnen. Charakteristisch für die Gegend sind aber immer noch der Olivenbaum, die Säulenzypresse und die Pinie.
Übrigens: In der Toskana findet man auch mehrere National- und Naturpark sowie mehr als 50 Naturschutzgebiete. Wenn es sich nicht gerade um Forschungsgebiete handelt, können die Areale gern betreten werden, beispielsweise für eine Wanderung oder einen Ausritt.