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Viareggio

Einen der längsten Strände der Toskana findet man in Viareggio. Das Seebad liegt an der Versilia, der Riviera der Toskana, und ist vor allem aufgrund von Marmorverarbeitung, Töpferei und Schiffsbau bekannt. Das am Tyrrhenischen Meer gelegene Seebad begann seinen Aufstieg im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit nämlich ließ sich Paolina Borghese, die Schwester Napoleon Bonapartes, hier nieder, um an diesem Ort ihren Lebensabend zu verbringen. Noch heute ist ihre Sommervilla, die Vorbild für eine ganze Reihe weiterer Sommervillen betuchter Adliger war, beliebtes Ziel der täglich ankommenden Besucher.

Aber bereits vor Errichtung der Villa Borghese war Viareggio ein international bekannter Badeort. Genoss man zunächst lediglich das milde Klima der „Perle am Tyrrhenischen Meer“, so ging man im 19. Jahrhundert bald dazu über, Badeanstalten zu errichten, der Zeit entsprechend natürlich nach Geschlechtern getrennt. Mit dem Krieg und der Abschaffung der Adelstitel verlor das Städtchen jedoch wie so viele andere an Exklusivität. Bald schon fand ein Wandel weg von den mondänen Villen und prachtvollen Boulevards und hin zum für jedermann erschwinglichen Ferienort statt.

Das etwa 60.000 Einwohner zählende Seebad ist heute eine quirlige Touristenhochburg, deren Cafés und Bars direkt am Strand zum ausgiebigen Flanieren und Verweilen einladen. Einige der örtlichen Bars und Clubs, besonders bei Torre del Lago, haben sich auf eine besondere Klientel eingestellt: Sie sprechen vor allem schwule Urlauber an, ein regelrechter Tourismus für Schwule ist in den letzten Jahren aufgeblüht.

Viareggio

Viareggio ©iStockphoto/NickNick_ko

Wer annimmt, dass das Städtchen außerhalb der Badesaison für Urlauber wenig attraktiv ist, liegt falsch: Seit 1873 feiert man in Viareggio beispielsweise den Karneval. Das Großereignis, das sich über fünf Wochenenden im Februar erstreckt, zieht Feierlustige aus der ganzen Region an. Jedes Jahr zieht dabei ein großer Karnevalszug die Strandpromenade entlang, Triumphwagen aus Pappmaché, begleitet von maskierten Karnevalisten. Besonders sehenswert sind die Burlamacci, die originalen handgefertigten Karnevalsmasken, die sich hinter den venezianischen Masken keineswegs zu verstecken brauchen. Übrigens: Die „Karnevals-Zitadelle“ beherbergt Wagenbau-Werkstätten und eine Papiermaché-Schule, die mit ein bisschen Glück auch zu besichtigen ist.

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